Amigo (Mischling), unser erster Lehrmeister...

 

Beide von uns sind als Jugendliche mit Hunden aufgewachsen. Gemeinsam begannen wir, uns um verschiedene Hunde aus dem Tierheim zu kümmern. Während dieser Zeit sind wir "auf den Hund gekommen", durch den wir heute selbst Menschen mit Hunde trainieren. Hier lesen Sie unsere ganz persönliche kleine Geschichte, mit der alles begann...:

 

Da unsere 40 Stunden-Jobs und die Wohnsituation es nicht zuließen einen Hund zu uns zu nehmen, beschlossen wir im Tierheim Patenschaften einzugehen. Die Pfleger im Tierheim fanden, dass wir gut mit Hunden umgehen könnten und hatten daher den „Neuzugang“ Amigo für uns im Auge. Amigo, ein zu der Zeit 5 Jahre alter, (mittel-)großer Mischling, war eine polizeiliche Abnahme aufgrund mehrerer Beißvorfälle und diversen Anzeigen. Einige Artgenossen wurden sehr ernsthaft von Amigo verletzt. Auch ein gesundes Vertrauen zu Menschen war nicht gegeben und man durfte Amigo anfangs kaum anfassen. Als man uns Amigo das erste Mal zeigte lief es mir angesichts seines aggressiven und angsteinflößenden Verhaltens kalt den Rücken runter und ich dachte nur „Neee, das ist ne Nummer zu groß für uns, mit dem will ich nix zu tun haben.“  

 

Zwei Wochen später wurden wir gebeten, mit ihm mal einen kleinen Spaziergang zu wagen und um andere Hunde bitte einen großen Bogen zu machen. Die ersten paar Spaziergänge wollten uns nicht so richtig Freude machen. Waren andere Hunde nur in Sichtweite, hatten wir große Mühe Amigo einfach nur fest zu halten und sein Verhalten Artgenossen gegenüber bestätigte sich tatsächlich als sehr unschön und gefährlich. Warum genau wir nicht nach dem ersten oder zweiten Spaziergang einfach einen anderen Hund ausführten kann ich gar nicht mehr sagen. Aus irgendeinem Grund „blieben wir dran“, fanden immer mehr Zugang zu Amigo und bemerkten bald auch seine tolle, verspielte und aufmerksame Seite. Nach etwa 2 Jahren hatten wir Amigo dann so ins Herz geschlossen, dass wir, um ihn zu uns nehmen zu können, extra umzogen. So ein Hund weiß natürlich nicht, was Du für ihn tust und so dankte er es uns weiterhin mit seinem heftig aggressiven Verhalten gegenüber Artgenossen und dementsprechend wenig entspannten Spaziergängen. Zudem war er fremden Männern gegenüber nicht besonders "nett", jagte Katzen und auch die "Leinenführigkeit" ließ zu Wünschen übrig. Wie die meisten Hunde fand auch Amigo alles andere draußen spannender als uns, zumindest, wenn wir keinen Ball in der Hand hatten. Also ging es los mit Besuchen in Hundeschulen: Gruppenunterricht, Agility, Mobility etc. Auf dem Hundeplatz begann Amigo sich zu einem echten Musterschüler zu mausern, wir waren riesig stolz, hatten unseren Spaß und auch andere Teilnehmer lobten uns für unseren sichtbaren Erfolg. Außerhalb des Platzes, im ganz normalen Alltag jedoch, waren wir nur wenig weiter gekommen. Bei Begegnungen mit Artgenossen verfiel Amigo immer noch in eine Art „Kampfwahn“, war in keiner Weise mehr zugänglich für uns und die Unsicherheit, wenn wir schon von weitem einen anderen Hund sahen, blieb.

 

Auch nach weiteren Wochenend-Seminaren bei bekannten Hundetrainern mit Amigo blieb ein für uns zufriedenstellender Erfolg leider aus. Inzwischen hatten wir viele Bücher über Hundeerziehung, Hunde-Körpersprache- und Verhalten etc. gewälzt und einige Workshops dazu besucht – die Theorie hatten wir nun also auch drauf, schön. Nachdem wir uns so intensiv mit dem Thema "Hunde" und speziell mit unserem eigenen Hund beschäftigt hatten, war es inzwischen schon zu unserer derzeitigen Lebensaufgabe geworden, irgendeine Lösung für unser Problem zu finden. Aufgeben kam einfach nicht in Frage. Zudem hatte zumindest ich immer das Gefühl „es geht besser“, auch wenn uns mehrfach auf die Schulter geklopft wurde: „Ihr habt so viel erreicht, besser wird das einfach nicht mehr, dafür hat Amigo zu viele schlechte Erfahrungen gemacht“. Ja, und diese Ausrede: „Der Hund hat so viel Schlechtes erlebt!“ wollte ich auch einfach nicht mehr gelten lassen. Also beschlossen wir weiter nach Hilfe zu suchen und nahmen erneut an einem Tagesseminar eines bekannten Trainers teil um uns ein Bild über seine Ansichten und seinen Umgang mit „Problemhunden“ zu machen.

 

Schon sein Theorie-Vortrag ließ uns hellhörig werden und wir konnten uns in vielen Beispielen von ihm selbst wieder finden. Auch ging es um die eigene innere Ruhe (die zumindest bei mir wahrlich zu wünschen übrig ließ), die eigene Zielklarheit und Ausstrahlung. Dem Thema Bestätigung und richtiges Loben wurde eine besondere Bedeutung beigemessen.Wir merkten schnell, dass Training bei ihm hieße, sich als Person voll einzubringen, beharrlich und konsequent das eigene Ziel zu verfolgen, sich von eventuellen Rückschläge nicht entmutigen zu lassen und sich selbst zu verändern.

 

Die Verwandlung, schon nach kurzer Zeit, war unglaublich. Und, besonders ich, lernte, meine Gefühle und Unsicherheit besser in den Griff zu bekommen, wenn etwas gut klappte auch mich selbst dafür zu loben, Konflikten nicht mehr aus dem Weg zu gehen und meinem Hund "Fehler" auch mal zu zugestehen. Wir hielten uns an das für uns vorgeschlagene Konzept, durch das Amigo lernte, sich mehr an uns zu orientieren, sich von uns führen zu lassen und uns zu vertrauen. Inzwischen waren wir bei Spaziergängen schon regelrecht auf der Suche nach Hundebegegnungen und freuten uns riesig, wenn uns ein fremdes Mensch-Hundegespann entgegen kam. Auch das kleine Thema der "Leinenführigkeit" oder ohne Leine „bei mir gehen“ war gar kein Thema mehr. Und die von Amigo bisher gern gejagten Katzen aus der Nachbarschaft wiegen sich seither in Sicherheit. Auch Amigo hat nur profitiert. Er ist in sich viel ruhiger und entspannter geworden, hat durch seine Zuverlässigkeit und das Vertrauen, das wir inzwischen in ihn haben Freiheiten, die wir ihm vorher nicht zugestehen konnten und ist freudig bei jeder gemeinsamen Aktivität dabei.

 

Ich liebe diesen Hund von ganzem Herzen und bin ihm dankbar für die Herausforderung, vor die er uns gestellt hat und durch die sich unser Leben und ich mich sehr verändert haben. „Man bekommt nunmal nicht immer den Hund, den man will, aber immer den Hund, den man braucht“ - in meinem/unserem Fall kann ich dem nur zustimmen.

 

Britta

 


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